Arno Holz Aus der »Blechschmiede«DRITTER GROSSSTADTLYRIKER, am gleichen Platz:Der Himmel blinkt wie Blut so rot, die Dirne tritt den Straßenkot. Sie ist das abendlich gewohnt - o Gott, wie seltsam hängt der Mond! Die Seele siech, mit kranker Brust, fast jedem gibt sie sich zur Lust, von schnödem Sold kaum karg belohnt - o Gott, wie seltsam hängt der Mond! Er weiß, er weiß es, sie bereuts! Ins Bett blickt ihr ein Christuskreuz! Zu oft hat sie vor ihm gefront - o Gott, wie seltsam hängt der Mond! Parodie auf die sozialkritische Großstadtlyrik, wie sie auch Arno Holz selbst geschrieben hat. Der Text steht im I. Akt seines lyrisch-satirischen Dramas "Die Blechschmiede" (1902). |